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Dass die sog. künstliche Intelligenz wohl in den nächsten Jahren viele Routinejobs verschwinden lassen wird, ist bekannt und lässt sich wohl auch nicht mehr vermeiden. Also sofort Chef werden! Dann kann einem nichts passieren. Oder?

 

Denkste. In einem Artikel in der NZZ fand ich folgendes: 

 

Eine KI könne vieles besser als die durchschnittliche Führungskraft, sagte der Psychologe Niels Van Quaquebeke, Professor für Leadership and Organizational Behavior an der Kühne Logistics University in Hamburg, kürzlich gegenüber dem Magazin «Brand eins». Sie treffe analytische, datengetriebene Entscheidungen, sei rund um die Uhr verfügbar, habe ein hervorragendes Gedächtnis und könne individuelle Kommunikation analysieren und darauf eingehen. Hinzu kommt, dass Maschinen, anders als Menschen, nicht zu spontanen Wutausbrüchen neigen oder sich unangebracht gegenüber jungen Mitarbeiterinnen verhalten.

 

Werden wir also bald von künstlichen Wesen geführt? Wer jetzt mit "sicher nid" antwortet, dem sei die Fortsetzung des Artikels gewidmet: 

 

Ein virtuelles Wesen als CEO

Die Modemarke Hugo Boss hat ihre Fabrik in Izmir zu einer Smart Factory umgerüstet, in der rund 1600 Tablets die Mitarbeiter und Maschinen vernetzen und Produktionsdaten in Echtzeit verfolgen. KI wertet die Daten aus, macht Vorschläge zur Prozessoptimierung und bewertet Risiken. So wurde praktisch das gesamte untere und mittlere Management ersetzt. Auch beim japanischen Elektrotechnikkonzern Hitachi erteilt KI den Arbeitern in Logistikzentren Anweisungen und analysiert die Arbeitsabläufe. Sie reagiert auch auf kurzfristige Veränderungen, etwa einen plötzlichen Anstieg der Nachfrage, und passt die Abläufe entsprechend an.

Noch einen Schritt weiter geht der Onlinespielentwickler Netdragon Websoft: Dessen Tochtergesellschaft Fujian Netdragon wird seit August 2022 von einem KI-gesteuerten, virtuellen Wesen in Menschengestalt namens Tang Yu geführt. Die Chefin arbeitet 24 Stunden am Tag, ohne Gehalt, und erfüllt laut dem Gaming-Konzern klassische Aufgaben eines CEO. Sie führe etwa Risikoanalysen durch und treffe strategische Entscheidungen. Dejian Liu, Vorsitzender von Netdragon, wird in einer Pressemitteilung zitiert: «Wir glauben, dass KI die Zukunft der Unternehmensführung ist.»

 

Tja. 24 Stunden Arbeitszeit ohne Gehalt. Das sind Argumente, die nicht zu verachten sind, oder? Also - weg mit den Team-, Bereichs-, Abteilungs-, Firmen-, Konzernchefs. Sofort. Die kosten nur Geld.